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Balkonkraftwerke Speicher: Lohnt sich die Investition?

Balkonkraftwerke erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit. Immer mehr Haushalte entscheiden sich für eine kleine Solaranlage, die am Balkon, an der Hauswand oder im Garten installiert werden kann. Mit ihr lässt sich eigener Strom erzeugen und direkt im Haushalt nutzen. Doch häufig stellt sich die Frage, wie viel des erzeugten Stroms tatsächlich verbraucht werden kann. Da die Sonne nicht immer dann scheint, wenn der Strom im Haushalt benötigt wird, geht ein Teil der Energie verloren. Genau hier kommt ein Balkonkraftwerk Speicher ins Spiel. Er ermöglicht es, überschüssige Energie zwischenzuspeichern und später zu nutzen.

Im folgenden Ratgeber erfährst du, wie ein Speicher für Balkonkraftwerke funktioniert, welche Vorteile und Nachteile er mit sich bringt, welche Kosten entstehen und wie du die richtige Speichergröße für deinen Haushalt findest.

Was ist ein Balkonkraftwerk Speicher?

Ein Balkonkraftwerk Speicher ist ein Batteriesystem, das an ein Balkonkraftwerk angeschlossen wird. Die Solarmodule produzieren tagsüber Strom, der zunächst den direkten Verbrauch im Haushalt deckt. Überschüssige Energie, die zu diesem Zeitpunkt nicht benötigt wird, wird nicht mehr ins öffentliche Netz eingespeist, sondern im Speicher zwischengelagert. Abends oder nachts, wenn keine Sonne mehr scheint, kann diese Energie abgerufen werden. Dadurch erhöht sich der Eigenverbrauchsanteil und die Wirtschaftlichkeit der gesamten Anlage.

Wie funktioniert die Technik?

Ein Balkonkraftwerk besteht in der Regel aus zwei Solarmodulen mit einer Leistung zwischen 600 und 800 Watt. Der erzeugte Gleichstrom wird durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt und in das Haushaltsnetz eingespeist. Der Speicher wird in dieses System integriert. Moderne Speicher nutzen Lithium-Ionen-Technologie, meist auf Basis von Lithium-Eisenphosphat. Diese Akkus sind langlebig, sicher und erreichen hohe Ladezyklen.

Der Ablauf ist einfach. Strom vom Balkon fließt zunächst in die Geräte, die gerade laufen. Überschüsse wandern automatisch in den Speicher. Ist der Speicher voll und kein weiterer Bedarf vorhanden, wird der Rest ins Netz eingespeist. Sobald der Haushalt wieder Energie benötigt, wird der Strom zuerst aus dem Speicher entnommen.

Vorteile eines Speichers für Balkonkraftwerke

Ein Speicher bietet zahlreiche Vorteile für Haushalte, die möglichst unabhängig von steigenden Strompreisen werden wollen.

Erhöhter Eigenverbrauch

Ohne Speicher liegt der Eigenverbrauch oft nur bei 25 bis 35 Prozent. Mit einem Speicher kann er auf 60 bis 80 Prozent steigen. Das bedeutet weniger Stromkosten und mehr Autarkie.

Unabhängigkeit vom Stromversorger

Wer Strom selbst produziert und speichert, ist weniger abhängig von Preisschwankungen der Energieversorger. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise ist das ein großer Vorteil.

Nachhaltigkeit

Je mehr Solarstrom direkt genutzt wird, desto geringer ist der Bedarf an konventionellem Strom aus dem Netz. Das reduziert CO?-Emissionen und unterstützt den Klimaschutz.

Komfort

Ein Speicher sorgt dafür, dass auch nach Sonnenuntergang noch eigener Solarstrom zur Verfügung steht. Das erhöht den Nutzungskomfort und macht das Balkonkraftwerk alltagstauglicher.

Nachteile und Grenzen

Trotz vieler Vorteile gibt es auch einige Punkte, die man beachten sollte.

Kosten

Ein Speicher verursacht zusätzliche Investitionskosten. Während ein Balkonkraftwerk oft für unter 1000 Euro erhältlich ist, kostet ein Speicher schnell weitere 700 bis 2000 Euro.

Wirtschaftlichkeit

Ob sich die Investition wirklich lohnt, hängt stark vom Stromverbrauch, der Speichergröße und den künftigen Strompreisen ab. In manchen Fällen kann es viele Jahre dauern, bis sich der Speicher amortisiert.

Technische Grenzen

Ein Balkonkraftwerk hat nur eine begrenzte Leistung. Das bedeutet, dass ein zu großer Speicher nicht vollständig geladen werden kann. Daher ist die richtige Dimensionierung entscheidend.

Welche Speichergrößen sind sinnvoll?

Die optimale Speichergröße hängt von der Leistung der Solarmodule und dem Verbrauchsverhalten ab.

  • Bei einem Balkonkraftwerk mit 600 Watt empfiehlt sich ein Speicher mit 1 bis 2 Kilowattstunden Kapazität.
  • Bei 800 Watt Modulen sind auch 2 bis 3 Kilowattstunden sinnvoll.

Ein größerer Speicher bringt meist keinen zusätzlichen Nutzen, da die Anlage nicht genug Energie erzeugt, um ihn vollständig zu füllen. Ein zu kleiner Speicher kann dagegen schnell an seine Grenzen stoßen.

Ein praktisches Beispiel:
Ein Zwei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 2500 Kilowattstunden installiert ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt. Ohne Speicher nutzt er nur etwa 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst. Mit einem 2 Kilowattstunden Speicher kann er den Eigenverbrauch auf 70 Prozent erhöhen.

Kosten und Förderungen

Die Kosten für einen Balkonkraftwerk Speicher hängen von Kapazität, Hersteller und Technologie ab. Kleine Systeme mit 1 Kilowattstunde sind bereits ab 700 bis 900 Euro erhältlich. Speicher mit 2 bis 3 Kilowattstunden kosten meist zwischen 1200 und 2000 Euro.

Zusätzlich zur Anschaffung sind auch Installationskosten möglich, vor allem wenn ein Elektriker den Anschluss übernehmen muss.

Einige Bundesländer und Städte fördern die Anschaffung von Balkonkraftwerken und Speichern. Hier lohnt es sich, regionale Programme zu prüfen. Die Förderungen können zwischen 100 und 500 Euro betragen.

Installation und Anschluss

Viele Speicher sind als Plug-and-Play-Systeme konzipiert. Sie werden einfach zwischen Balkonkraftwerk und Haushaltssteckdose geschaltet. Andere Modelle erfordern den Anschluss durch einen Elektriker. Bei der Auswahl sollte man auf eine einfache Handhabung achten, besonders wenn keine Fachkenntnisse vorhanden sind.

Wichtig ist, dass der Speicher kompatibel zum verwendeten Wechselrichter ist. Manche Hersteller bieten Komplettsets an, die perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das reduziert die Gefahr von technischen Problemen.

Lebensdauer und Wartung

Ein moderner Lithium-Ionen-Speicher hält in der Regel zwischen 3000 und 6000 Ladezyklen. Das entspricht einer Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren. Die genaue Lebensdauer hängt von Nutzung, Temperatur und Ladeverhalten ab.

Eine regelmäßige Wartung ist meist nicht erforderlich. Es empfiehlt sich jedoch, den Speicher vor extremen Temperaturen zu schützen und regelmäßig den Ladezustand zu kontrollieren.

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung

Die Frage, ob sich ein Speicher für ein Balkonkraftwerk lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten.

Beispielrechnung

Ein Balkonkraftwerk mit 800 Watt produziert jährlich rund 800 Kilowattstunden Strom. Ohne Speicher werden davon 250 Kilowattstunden direkt genutzt, der Rest geht ins Netz. Mit Speicher lassen sich bis zu 560 Kilowattstunden selbst verbrauchen. Bei einem Strompreis von 35 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich eine jährliche Ersparnis von etwa 200 Euro. Kostet der Speicher 1500 Euro, dauert es etwa 7 bis 8 Jahre, bis sich die Anschaffung amortisiert.

Die Rechnung verändert sich, wenn der Strompreis steigt. Bei höheren Energiekosten rechnet sich ein Speicher schneller.

Worauf sollte man beim Kauf achten?

Beim Kauf eines Balkonkraftwerk Speichers sind einige Kriterien wichtig.

  1. Kapazität: Sie sollte zur Modulleistung und zum Verbrauch passen.
  2. Technologie: Lithium-Eisenphosphat gilt als besonders sicher und langlebig.
  3. Kompatibilität: Der Speicher muss zum Wechselrichter passen.
  4. Erweiterbarkeit: Manche Systeme lassen sich später mit weiteren Modulen erweitern.
  5. Garantie: Gute Hersteller bieten mindestens 5 bis 10 Jahre Garantie.

Zukunft der Balkonkraftwerk Speicher

Die Entwicklung der Speichertechnologie schreitet schnell voran. Sinkende Preise und höhere Energiedichten machen Speicher immer attraktiver. In den kommenden Jahren ist zu erwarten, dass noch mehr Haushalte ihre Balkonkraftwerke mit Speichern ausstatten werden. Auch smarte Steuerungssysteme, die den Stromverbrauch automatisch an die Erzeugung anpassen, gewinnen an Bedeutung.

Information

Ein Speicher macht ein Balkonkraftwerk deutlich effizienter. Er erhöht den Eigenverbrauch, sorgt für mehr Unabhängigkeit vom Stromnetz und trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Allerdings sollte man die Kosten und die tatsächliche Wirtschaftlichkeit genau prüfen. Für Haushalte mit hohem Eigenverbrauch und steigenden Energiekosten kann sich die Investition schnell auszahlen. Wer Wert auf Nachhaltigkeit und Autarkie legt, findet im Balkonkraftwerk Speicher eine zukunftssichere Lösung.